Aber von Anfang an: Nach den letzten Ausfällen hat Olli den Peugeot unter die Lupe genommen und unter anderem den Aussenspiegel (samt Temperatursensor) ausgewechselt. Dieser Sensor hat verrückt gespielt und könnte für den Fehler (Motorchecklampe) verantwortlich sein. Das neue Sperrdifferential kam pünktlich und wurde eingebaut. Neue härtere Slicks sollten gut halten, sodass wir nur einen Boxenstopp mit Reifenwechsel einplanen mussten. Das Training am Freitag haben wir zum Testen und vor allem als Übung für Jürg verwenden wollen. Nachdem Ralf und ich je 2 Runden fuhren und wir das Auto für gut befunden hatten, war Jürg an der Reihe. Leider wurde die Strecke wegen einem Unfall für längere Zeit gesperrt, sodass nur eine Runde möglich war.

Am nächsten Tag beim Qualifying gingen wir auf Nummer sicher. Damit wir starten können, muss jeder Fahrer eine gezeitete Runde fahren. Ralf und ich fuhren je eine Runde, Jürg zur Übung zwei Runden. Das sicherte uns den Startplatz 174 von 186 Fahrzeugen. Der Peugeot wurde anschliessend nochmals geprüft und bis zum Rennen abgestellt.

Um 12:00 folgte der Start, den ich (Ronny) fahren durfte. Entgegen meiner Erwartung ging es Ende Start/Ziel sehr human zu, niemand wollte einen Dreher oder Crash in der ersten Kurve riskieren, die Fahrzeuge reihten sich schön ein. Mein erster Stint (7 Runden) lief ohne Probleme. Ich musste mich ein paar Runden lang an die schnellen Fahrzeuge im Feld gewöhnen und einen guten Mix zwischen „Linie halten“ und „ein wenig Platz“ machen finden. Meine Runde 3 sollte mit 10:30 die schnellste Runde in unserem Rennen bleiben. Nach 7 Runden (inklusive Einführungsrunde) übergab ich den Peugeot an Jürg, der mit vollem Tank weitere 6 Runden fuhr. Jürg konnte sich von Runde zu Runde steigern, jedoch noch nicht ganz mit dem Fahrverhalten des Peugeot’s anfreunden – am Setup muss noch gearbeitet werden. Der nächste Boxenstopp verlief ebenfalls ohne Probleme, Ralf übernahm für weitere 6 Runden. Ralf fuhr seinen Stint ohne Probleme, an die schnellen Autos muss aber auch er sich nach langer VLN Abwesenheit wieder gewöhnen. Stint 4 fuhr wieder ich und das war leider auch die Zeit, zu der die Motor Check Lampe aufleuchtete, die Leistung war weg. Beim Boxenstopp konnte Olli kein Problem finden, jedoch eine Umgehungslösung: Motor aus, Not Aus, 10 Sekunden warten und wieder an und weiter geht es. Diese Prozedur musste ich weitere zwei Mal auf der Strecke ausführen, was die Rundenzeiten in Mitleidenschaft gezogen hat. Das gleiche Problem hatte auch Jürg beim letzten Stint zwei Mal.

Jürg sollte 6 Runden fahren und dann für einen kurzen Stopp zum Benzin tanken nochmals in die Box. Leider hat das nicht ganz geklappt. Die Tankanzeige hat den ganzen Tag schon verrückt gespielt, sodass sie entweder voll oder leer angezeigt hat. Auf den KM Zähler konnte man sich nach der Not-Aus Prozedur auch nicht mehr verlassen. Jürg, der nur Sprint Rennen ohne Nachtanken gewohnt ist fehlte die Erfahrung Runden zu zählen. Zusätzlich hat er die Handzeichen der Boxencrew nicht gesehen und ist eine Runde zu viel gefahren. Womit wir nicht gerechnet haben ist, dass er potentiell auch zwei Runden zu viel fährt. Lange Rede kurzer Sinn, Jürg ist im Brünnchen ohne Sprit liegengeblieben und wir wurden, da wir die Ziellinie nicht überquert haben, auch nicht gewertet. Zu diesem Zeitpunkt lagen wir auf Platz 107 gesamt und Platz 4 in der Klasse. Die letzte gezeitete Runde war nach 5 Stunden 51 Minuten.
Das erste VLN Rennen war ein unglaubliches Erlebnis und hat trotzdem einen riesen Spass gemacht. Ein grosses Dankeschön gebührt auch dem Team rund um Walle und Olli und den vielen freiwilligen Helfern, Danke! Ich hoffe, dass wir in gleicher Konstellation bald wieder an einem VLN Rennen starten können.
Einen ersten Video Zusammenschnitt gibts in der Video Sektion hier.
(RT)